Uninspiriert

So, jetzt also nur schreiben um zu schreiben. Gestern hatte ich noch eine gute Idee für eine Kurzgeschichte. Heute bin ich müde. Kann natürlich damit in Zusammenhang stehen, dass mein jüngstes Kind heute Nacht von 1:00 Uhr bis 2:15 Uhr der Meinung war, jetzt ist eine tolle Zeit mal was zu trinken, mit den Katzen zu spielen und überhaupt mit Papa eine gute Zeit zu haben.

Aber so ist das nun einmal. Das wusste ich schon, bevor ich mich für Kinder entschieden habe. Bereuen kann ich das zwar manchmal schon, aber ich liebe alle meine Süßen. Würde es sofort wieder so machen.

Das bringt mich aber dem geschriebenen Wort nicht wirklich näher. Ich sitze also mit dem Laptop auf der Kautsch, sehe meinen Lieben zu, wie sie auf der XBox Minecraft spielen und warte, dass die Muse mich küßt.

„Bitte warten, die nächste freie Muse wird in Kürze für sie bereit stehen…“

Da weht ein Duft durch die Wohnung, der mir den Mund wässert: Mein Schatz hat heute eine Lasagne für uns in den Ofen geschoben. Aber zu geflügelten Worten inspiriert mich auch das nicht.

„Leider befinden sich unsere Musen noch alle in Kundenknutschereien. Wenn Sie eine Nachricht hinterlassen wollen, drücken sie bitte die drei, wenn Sie einen Rückruf im nächsten Leben wünschen, drücken Sie bitte die neun, wenn Sie weiter warten wollen, bleiben sie bitte in der Leitung, wir werden Sie so schnell wie möglich vermitteln…“

Nebenan hat meine Tochter meine alte „Linie1“ CD für sich entdeckt. Eigentlich wirklich nette Musik, aber sehr laut mit gelegentlichem Kinderstreit und dem Kreischen der Jüngsten unterlegt verliert der musische Genuss doch deutlich. Ich gehe jetzt erst einmal Lasagne essen, auch wenn ich mit vollgestopftem Magen erst recht nichts zu Papier bringen werde. (Blöde Redensart: Wer nutzt denn heute noch Papier?)

So, inzwischen habe ich Lasagne gegessen, mich geärgert, dass das Ladekabel von meinem Langhaarschneider ohne mich ins Nirwana abgereist ist, lange und heiß geduscht, der Jüngsten den Hintern fäkalienfrei neu verpackt und meinen Großen angerüffelt, weil ich schlechte Laune habe. Aber Inspiration war das alles nicht wirklich. Meine Tochter setzt bei Minecraft ein Tor zur Hölle. Aus meiner Perspektive ist es vielleicht doch eher ein Tor aus der Hölle.

Ich werde mir den Laptop mit ins Bett nehmen. Dann wird es zwar wahrscheinlich auch nichts mehr mit den hoch geistigen Ergüssen, aber ich kann wenigstens in Ruhe ein bisschen surfen.

Ein paar Minuten später in einer anderen Sphäre: „Der musische Service göttlicher Inspirationen und Epiphanien, was kann ich für sie tun? … Hallo? … HALLO!? … *ein Rascheln in der Leitung und schließlich eine deutlich gedämpfte Stimme* Das ist schon der siebente heute! Langsam versauen die mir die Quote. Ich gehe lieber noch einmal raus eine rauchen und etwas essen. Und wie läuft es denn bei Dir so? …“

Ausgerechnet Föhr

Ausgerechnet die Insel Föhr. Ja, hier wird niemand nach mir suchen, aber ist das wirklich nötig gewesen? Hätte es nicht auch eine Wohnung im Hafenviertel von Hamburg sein können? Da gäbe es wenigstens Nutten. Oder Deutschland ganz verlassen! Ja, auf einer Sonnen gefluteten Südseeinsel als Kokosnussklopfer oder Strandharker oder so etwas arbeiten, bis Gras über die Sache gewachsen ist. Statt dessen sehe ich mir hier die glücklichen Kinder an, die wiederum mich mit großen Augen ansehen, als wäre ich der Nikolaus und käme mit Geschenken. Wie mich diese glücklich lärmenden Kackbratzen ankotzen. Man kann keine vier Meter am Strand gehen, ohne dass man einer Sandburg ausweichen muss. Und dann die Mütter! Alleinerziehende Mütter sind die Pest. Die umschwirren mich wie Fliegen die Scheiße. Was hat den Boss geritten, mich ausgerechnet hier zu parken. Ja, auf der ganzen scheiß Insel scheint es keine handvoll Polizisten zu geben. Und niemand interessiert sich für das blutige Massaker, das schon Wochen her und weit weg in München passiert ist. Aber diese Rentner, die in andächtiger Ruhe der Sonne zusehen, wie sie sich in den unnatürlichsten Rotschattierungen aus dem Meer hoch kämpft, nur im ein paar Stunden wieder darin zu verschwinden, machen mich ganz hibbelig. Ich möchte endlich wieder den flehenden Blick genießen, den man ernten kann, wenn man sie glauben lässt, sie könnten ihr Schicksal noch abwenden. Die tun dann wirklich alles. Das ist manchmal sehr komisch. Endlich wieder jemandem ein Messer in die Eingeweide rammen und diesen ungläubigen Gesichtsausdruck genießen, wenn ich die Klinge langsam in der Wunde herum drehe. Und während dieser Blick noch ein paar Augenblicke benötigt, um sich mit fataler Erkenntnis zu paaren, wischt man sich respektlos die blutigen Hände an der dahinscheidenden Zielperson ab. Oh Gott, ich liebe meine Arbeit. Aber statt mir mein Geld mit meiner Hände ehrlichen Arbeit zu verdienen, sitze ich hier herum, gebe hier seit sechs Wochen den Schriftsteller mit Schreibblockade und warte. Und ich weiß nicht einmal worauf. Ich verbringe einen großen Teil meiner Zeit damit, in meiner Ferienwohnung am Tisch zu sitzen und mein Geschäftshandy anzustarren. O.k., es gibt hier auf Föhr ein paar Dinge, die mich manchmal ein bisschen aufheitern können. Zum Beispiel Friesentorte oder ein starker Pharisäer nach dem Essen. Die Ruhe und der salzige Wind oben auf dem Deich. Oder das Seil der Schaukel auf dem großen Spielplatz im Park kappen und dann die süßen kleinen Kinder zählen, die bedrippert dastehen und es nicht fassen können. Auch in der Ferienwohnung Krähenfüße zusammen löten und die Vorfreude genießen. Die Scheiß Erholungstouristen haben bestimmt eine prima Zeit in der Klinik. Leider werde ich nicht mehr hier sein, um das genießen zu können. Denn die lege ich natürlich erst in der Nacht vor meiner Abreise am Strand aus. Ich habe schon eine ganz ordentliche Menge hergestellt und scharf geschliffen. Das lässt mich auf einen großen Erfolg hoffen. Schade dass es nicht zum Saisonbeginn sein kann, wenn die gestressten Eltern ihre kleinen fröhlichen Nervensägen schon einmal an den Strand vor laufen lassen. Ich denke das jedes Mal, wenn ich die Widerhaken mit Zange und Feile sorgfältig aus den Stahlnägeln heraus arbeite. Aber die Erfüllung ist das alles nicht.

Aha, da geht mein Handy. Na endlich. Es fällt mir schwer die stoische Ruhe auszustrahlen, die ich zu so einer Art Markenzeichen für mich gemacht habe. Der Boss weiß ja zum Glück nicht, dass ich fast soweit bin, den Auftrag kostenlos zu machen. Für einen Außenstehenden muss das klingen, wie ein belangloses Gespräch. Aber für mich sind da alle Codewörter dabei, die wichtig sind. Klavier steht zum Beispiel für einen vom Fach. Schade, ich räume nicht gerne Kollegen weg. Es geht um mein Klavierspiel, nicht um seines, dass heißt ich soll einen spektakulären Anblick hinterlassen, also eine Bestrafung als Abschreckung für andere oder so etwas. Das ist gut, denn das kostet extra, weil der Boss glaubt, ich mache das nicht so gerne. Und juckender Ausschlag bedeutet, dass die Zielperson vielleicht etwas ahnt. Im Laufe des Telefonats erfahre ich dann noch den Zeitrahmen, wo ich weitere Infos abholen kann und dass ich hinterher mindestens ein halbes Jahr verschwinden soll. Scheiße, wieder eine lange Zeit ohne Arbeit.

Am nächsten Tag mache ich einen Tagesausflug nach Amrum. Die Insel ist im Grunde der gleiche Mist wie Föhr. Es sind weniger glückliche Familien mit Kindern, die herum nerven, dafür ein gerüttelt Maß mehr an glücklichen Rentnern, die hier die Ruhe und Beschaulichkeit genießen. Mit dem Taxi nach Nebel. Nein, die Sicht ist gut. Der bekackte Ort hat tatsächlich diesen dämlichen Namen. Erst einmal Zeit totschlagen. Ich kann schlecht bei Tageslicht hinter einem Grabstein meine Unterlagen hervorziehen, wenn hinter mir 15 Omas von Bridge-Club Wanne-Eickel die Führung durch den Kirchhof machen. Also rein ins Öömrang-Hüs und einen Haufen blaue Kacheln angucken, die für den Captain aus vergangener Zeit der Ausdruck von Lebensqualität waren. Hat aber nicht lange gedauert. Also lasse ich mir ein Restaurant in der Nähe empfehlen. Preester´s Hüs soll also gut sein? O.K. Ich probiere es trotz Deppenapostroph. Ja, hier kann man Zeit absitzen. Alles in mir schreit zwar danach, sofort zum Friedhof zu stürmen und nach zu sehen, wen ich zu massakrieren habe, doch erst einmal lasse ich mir ganz in Ruhe ein Steak mit grünen Bohnen schmecken. Danach nehme einen Pharisäer. Schließlich muss ich die Zeit bis Sonnenuntergang irgendwie herum bekommen. Nachdem ich die Inselzeitung gelesen habe und mir nicht aus Ekel und Verzweiflung dabei ein Bein ab gekaut habe, esse ich hier auch noch zu Abend. Auf die Art muss ich nichts weiter von dieser Seelen zermarternden Idylle sehen.

So, ich bin satt und einigermaßen zufrieden. Den Drang, die wenigen Meter bis zur Kirche zu sprinten, halte ich diszipliniert unterdrückt. Als ich aber eine versiegelte Plastikmappe aus dem Gestrüpp hinter dem angegebenen Grabstein ziehe, zittern mir sogar ein bisschen die Hände. Ende mit Disziplin! Soll doch das turtelnden Mittsechziger-Pärchen sehen, dass ich eine Akte lese, die ich hinter einem Grabstein gefunden habe. Gerade will Opa forsch auf mich zugehen. Wahrscheinlich will er irgend so was geistreiches sagen wie: „Was machen sie da?“, doch der Anblick meines mit Bedacht leicht überdimensioniert gewählten Messers lässt ihn umkehren, seine angewelkte Liebste am Arm nehmen und in Richtung Straße abziehen. Endlich. Ich habe dieses Messer extra mit in die Ödnis der friesischen Inseln genommen, falls doch noch ein Auftrag kommt. Die Klinge habe ich mit Diamantschleifpaste bis an die Grenze des Menschenmöglichen geschärft. Ich spüre nicht den geringsten Widerstand, als ich das Siegel zerschneide. Aha. Das Foto ist im Licht der Kirchenfenster gut zu erkennen. Ein junger Mann mit Schnauzbart in Jeans und modernen Turnschuhen. Beim Überfliegen der Textseiten lerne ich das Wichtigste über ihn. Er heißt Marek, ist Pole, und bevorzugt schallgedämpfte Pistolen auf kurze bis mittlere Distanz. Gerne auch in Menschenmengen. Na wenigstens macht es das spannender. Während ich zur Straße gehe, habe ich die sehr befriedigenden Bilder im Kopf, wie ich diesem Marek mit der Hand in die Stichwunde im Bauch greife, um ihm das eigene Gedärm um den Hals zu arrangieren, oder wie ich seine Gliedmaßen an den Tisch nagele, bevor ich sie der Länge nach…

Ein Taxi kommt, als hätte ich eines bestellt. Die junge Frau an der Bushaltestelle fragt mich, ob wir uns das Taxi nicht teilen wollen. Sie lächelt mich mit einem verführerischem Klein-Mädchen-Blick an. So eine könnte ich heute gut für die Nacht brauchen. Sie sagt, sie müsste unbedingt noch die letzte Fähre nach Föhr bekommen. Ja, allein und wahrscheinlich ohne viel Geld für die Nacht hier stranden, das wäre wohl ziemlich unerfreulich. Aber ich teile Taxis aus Prinzip nicht und so freue ich mich nicht an ihrem zuckendem Körper auf meiner Matratze, sondern daran, wie sie die Fresse verzieht, als ich sie anlächle, ein kaltes „Nein“ hauche, und keinen Spielraum für Widerspruch lasse. Auf der Fähre sehe ich sie dann wieder. Sie sitzt wie ich allein an einem Tisch und trinkt eine Cola. Meine Laune ist glänzend. Ich überlege ob ich den Reumütigen spiele und sie anflirte, nur um sie dann nochmal kalt abzuservieren. Aber dann driften meine Gedanken wieder ab. Der Abgang des Polen soll abschrecken. Das lässt mir viele Möglichkeiten offen. Irgendwann reißt mich die Bedienung aus meinen angenehm blutigen Tagträumen. Ich bezahle also und gehe nach vorne. Es hat angefangen zu regnen. Der Abendhimmel, der da irgendwo über mir sein müsste, ist in etwa in der Richtung verborgen, aus der die wütenden Regentropfen angestürzt kommen, um alles wegzuspülen, was nicht festgemacht ist. Dabei ist diese Richtung kaum festzustellen, denn Windböen peitschen den Regen mal in die eine und dann doch wieder in die andere Richtung.

Die Fahrt mit dem Taxi nach Dunsum ist ereignislos. Die Sichtweiten sind so ungefähr bei 75 Metern, aber was soll es denn hier auf der Insel für Verkehr geben. Die 150 Meter zur Ferienwohnung reichen aus, um mich völlig zu durchnässen. Was soll’s, nichts was eine heiße Dusche nicht wieder in Ordnung bringen kann. Die alte Frau Petersen, meine Wirtin, versucht mir einen „schönen, heißen Friesentee“ aufzudrängen. Sie habe auch gerade einen gedeckten Apfelkuchen gebacken, er sei auch noch ein bisschen warm. Ich möchte der senilen Alten meinen Stiefelabsatz in die Fresse drücken und den Tee über ihren wimmernden Schädel kippen, aber das fiele dann wohl nicht mehr in die Kategorie „unauffällig“ Ich verspreche also gerne auf eine Tasse Tee zu ihr herunter zu kommen, nachdem ich mich unter der Dusche aufgewärmt habe.

Die heiße Dusche tut gut. Hinterher ziehe ich mich an und gehe zu meiner Wirtin hinunter. Sie erzählt die ganze Zeit über von ihrem verstorbenen zweiten Ehemann und ihrer Tochter, die zwar Kieferchirurgen an der Uni-Klinik ist, aber immer noch keinen Mann und immer noch keine Kinder hat. Als würde es nicht schon genug von diesen ewig verrotzten Blagen in der Welt geben. Ich möchte dem greisen Weib ins Gesicht brüllen, wie dumm und öde alles an ihr und ihren Geschichten ist. Aber ich lächle, lobe den tatsächlich leckeren Kuchen und erzähle von dem „schönen Ausflug“ nach Amrum. Dann hat das Friesentee-Martyrium endlich ein Ende. Die alte Schachtel hat sich immer wieder heimlich einen ordentlichen Schluck Rum in den Tee getan. Es besteht also immerhin die Hoffnung, dass sie sich mit unsicherem Schritt die Hüfte bricht und im Krankenhaus an einer Infektion verreckt. Man darf die Hoffnung nicht verlieren, man soll ja positiv denken.

Als ich wieder oben in meiner Wohnung bin, habe ich trotzdem gute Laune. Morgen werde ich meine Ferienwohnung hier kündigen und ein paar Tage in der Nähe meiner Zielperson in Mainz verbringen. Eine angenehm frische Brise weht durch das Dachfenster herein. Ich kann mich nicht erinnern, es geöffnet zu haben. Auf dem Wohnzimmertisch liegt die Mappe mit den Papieren zu meinem Auftrag, sein Foto obenauf. Scheiße! Hier hat jemand in meinem Zeug gewühlt, während ich unten das Geschwafel der langweiligen alten Tussi ertragen musste. Meine ins leere tastenden Hände haben mir lange die Gewissheit verschafft, dass ich nach dem Duschen keine Bewaffnung angelegt habe. Ich drehe mich in Richtung meines Schlafzimmers. In der Tür steht die junge Frau von der Fähre. Sie hat eine kleine Pistole in der Hand, auf die ein viel zu groß wirkender Schalldämpfer geschraubt ist. Ich höre zwar, wie der Hammer auf die Patrone schlägt und auch den Knall, aber wenn ich in der Küchenzeile einen Löffel fallen lasse, ist die Lautstärke vergleichbar. Ich stehe einfach da und starre sie ungläubig an. Nach einem Moment spüre ich dann diesen heiß brennenden Schmerz, der sich durch meinen Bauch zieht. Ein so gemeines Gefühl habe ich noch nie gespürt. Es tut schweinisch weh. Aber der Schmerz wird bald von einer willkommenen Taubheit abgelöst, so dass ich die beiden folgenden Bauchschüsse zwar noch spüre, sie schmerzen aber nicht mehr. Irgendwie bin ich wohl umgefallen. Ich blicke von dem hässlichen Teppich schräg nach oben. Sie trägt gar kein Makeup mehr. Kurz bewegt sich meine blutverschmierte Hand unkoordiniert durch mein Sichtfeld. Die junge Frau tritt vor mich und sagt mir lächelnd ein paar Worte. Sie hat eine erstaunlich sonore Stimme. Ich verstehe sie nicht. Irgend eine slawische Sprache. Polnisch, Russisch, Ungarisch. Die klingen alle gleich. Ich spüre etwas warmes, dass sich in meinem Schritt ausbreitet. Na geil, ey! Jetzt pisse ich mir vor ihr auch noch die Hose voll. Sie zieht sich leise singend eine Jacke an und kämmt sich dann die Haare zurück, um sie zu einem Pferdeschwanz zu binden. Ein kaltes Zittern breitet sich in mir aus. Das Atmen fällt mir schwer und jetzt ist da wieder Schmerz. Ein dumpf drückender Schmerz im Bauch, der meine gesamte Aufmerksamkeit für sich beansprucht. Hätte ich die Kraft dazu, würde ich jetzt sicher kotzen. Als sich die junge Frau den falschen Schnauzer angeklebt hat, ist sie Marek der Pole. Es ist nicht mehr genug Kraft in mir, um mich vor Schmerz zusammenzurollen. Da ist nur noch Qual, die mit jedem Herzschlag intensiver wird. Oh Gott, ich schaffe es nicht einmal zu schreien. Ich verstehe nicht, was sie oder er mir sagt, aber sie lacht und verhöhnt mich. Als mir die Augen zufallen und ich alle meine Hoffnungen in eine nahende Ohnmacht setze, trifft mich ein Tritt von hinten in die Niere. Er/Sie rollt mich auf den Rücken. Marek hat die Papiere in der Hand. Es habe ihm viel Spaß hier mit mir gemacht. Arschloch! Merkt der/die denn nicht wie sehr ich leide? Wie kann ein Mensch an so etwas Vergnügen finden? Sie/Er bückt sich zu mir herunter. Ausgerechnet mit dem Messer, mit dem ich den Auftrag ausführen wollte, schlitzt mir dieser/diese Perverse den Bauch langsam von rechts nach links auf. Diesen Schmerz kann man noch steigern?! Oh Gott, bitte nein! Lass es aufhören! Ich wünschte, ich könnte sie/ihn wenigstens um Gnade anflehen oder wimmern, aber mehr als Sabbern und Stöhnen schaff ich nicht mehr. Aber jetzt wird es wenigstens endlich dunkel. Sollte Ich jetzt nicht einen Tunnel mit Licht am Ende sehen? Nichts. Nur Schmerz und Dunkelheit.

003 Immer noch die erste Nacht.

„Das war dein hoch geschätzter Kollege Secundus Aurelius.“ Breit lächelnd wartet der Alte, bis diese Information sich in ganzer Tragweite in Ahmeds verwirrtem Gesicht abzeichnet. Beide Männer greifen sich eines der Gläser und sehen den Mann in der orangen Regenjacke erwartungsfroh und auffordernd entgegen. Dieser sieht mit inzwischen bereits entrundeten Pupillen und insgesamt gräulich trüben Augen den Lichtreflexionen auf dem Edelstahltresen neben dem Tablett zu. Das Treiben der beiden anderen anwesenden Herren ist ihm dabei wohl entgangen. Der Kahlkopf nimmt also das dritte Glas, das bis dahin einsam verwaist eines Konsumenten harrte, drückt es dem Verwirrten in die Hand und ruft ihm ein freudig schallendes „Le Chaim!“ zu. Ahmed antwortet etwas leiser, aber ebenso fröhlich ebenfalls mit „Le Chaim!“, beide exen ihre Gläser und halten ihre Augen danach einen Augenblick geschlossen, als verfolgten sie den Weg der Spirituose innerlich auf ihrem Weg ins Gedärm. Der dümmlich guckende Dritte der mitternächtlichen Runde an der Frittenbude betrachtet das Geschehen, ohne den Eindruck zu erwecken das Gesehene auch nur ansatzweise zu verstehen. Schließlich betrachtet er für Sekunden das Glas, um es schließlich doch in einem Schluck zu leeren. Im Gegensatz zu den beiden anderen Herren behält er aber die Augen geöffnet. Zuerst, um die schön geschwungenen Ornamente auf dem arabischen Teeglas anzusehen, dann um in stummer Andacht, mit erstauntem Blick ins Leere, in sein Inneres zu lauschen. Wissend lächelnd nickt ihm der Kahlkopf zu, während sich die Augen in der Regenkapuze klären und Iris und Pupille wieder ein gesundes Aussehen annehmen. Auch die Haut nimmt wieder einen etwas gesünderen Teint an, bleibt aber doch noch auf der deutlich blassen Seite der Skala. Der Mann schiebt seine Kapuze in den Nacken und wendet sich vor Ehrfurcht flüsternd Ahmed zu.

„Was ist das für Zeug?“

Ahmed lächelt. „Das bekomme ich ab und zu von meinem Arbeitgeber. Aqua Vitalis“

Der Mann schüttelt den Kopf. „Das war kein Aquavit! Aber was es auch war, ich bin dir echt dankbar dafür. Ich bin schon den ganzen Abend stöhnend als Idiot durch die Gegend gestakst und habe mir…“ Er hält inne und blickt die Straße Alt-Tegel hinunter in Richtung See. Sein Blick wird leer. Dann dreht er sich mit gesenktem Haupt und hängenden Schultern wieder den anderen beiden zu. Seine Stimme ist wenig mehr als ein leiser Hauch. „Ich habe mich umgebracht. Ich bin tot.“ Betroffenes Schweigen hält sich für ein paar ewig andauernde Augenblicke. Als er den Blick wieder hebt, fixiert er erst den Mann in der Imbissbude und danach den älteren Mann davor. Schließlich stellt er mit dunkler Stimme eine fast schon anklagende Frage in den Raum: „Warum scheint euch das nicht einmal zu wundern?“

Ahmed guckt dem verunsicherten Mann in seiner Regenjacke freundlich in die Augen. Das helle Braun von Ahmeds Augen gewinnt an Tiefe und zieht das ganze Bewusstsein seines Gegenübers mit sich hinunter an einen heimeligen Ort der Geborgenheit. Sanft landet der Mann in seiner orangefarbenen Jacke in einer endlosen Wüste aus fast weißem Sand. Eine sehr große und gleißend helle Sonne strahlt angenehm warm vom Firmament. Von seinem Standpunkt oben auf einer Düne kann er die unglaublichen Ausmaße dieser Wüste erahnen. Hier ist es ruhig, warm und frei von störenden Details. Es ist völlig unmöglich zu sagen, wie lange er da auf dieser Düne gestanden hat, als er bemerkt, dass Ahmed direkt neben ihm steht. Allerdings nicht mehr als Imbisskoch, sondern in einer glänzend polierten Rüstung wie sie die Schauspieler bei „Ben Hur“ so ähnlich getragen haben, mit einem Turban umwickeltem Helm mit rotem Puschel, Schnürsandalen und Schienbeinschützern, sowie Schild, Speer und Schwert. Und dann ist da noch dieses Paar großer strahlend weißer Flügel auf seinem Rücken.

„Ahmed. Du bist ein Engel.“

Ahmed lächelt wieder freundlich. „Ja.“

Für einige Momente herrscht wieder die Stille über der Wüste. Der Engel setzt sich in den Sand und rieselt sich mit der Hand feinen Wüstensand auf die Füße. Irgendwann nimmt er sein Schwert samt Scheide vom Gürtel, um es achtlos neben sich in den Sand plumpsen zu lassen. Dann hebt er eine kleine Mulde aus, zieht sich umständlich die gebundenen Sandalen aus, verbuddelt vergnügt beide Füße in der Vertiefung und häuft schließlich noch einen kleinen Sandhügel darüber. Bis über beide Ohren strahlend sieht er zu dem Mann in der Regenjacke hoch, der seinerseits mit ungläubigen Blick den kindlich im Sand spielenden „Krieger Gottes“ betrachtet.

„Schade, ich hätte jetzt gerne noch ein Fähnchen für den Gipfel.“

„Ahmed.“

„Ja.“

„Du bist ein Engel.“

„Das sagtest du schon.“

„Was machen wir hier?“

„Ich dachte daran, vielleicht eine Sandburg zu bauen.“

„Du bist ein Engel.“

„Allerdings wird das mit dem Zuckersand hier wohl nicht klappen. Vielleicht einen Ringwall?“

„Was machen wir hier in dieser Wüste?“

„Na, wenn ich jetzt hier eine rund Fläche ebne, kannst du schon mal anfangen den Wall aufzuhäufen. Vielleicht bekommen wir in der Mitte ja wenigstens ein kleines Zelt hin. Wenn ich mir vielleicht ein paar Federn…“ Ahmeds linker Flügel breitet sich zu einer beachtlichen Größe aus und biegt sich herum bis Ahmed, immer noch äußerst vergnügt grinsend, mit der Rechten eine kleine schneeweiße Feder daraus zupfen kann. „…in den Sand stecke…“

„AHMED!“ Der geschriene Name öffnete wohl doch den Geist des Engels für das Anliegen seines deutlich irritierten Zuschauers. … (später mehr)

-setzen!

Gerade, als ich den Küchentisch für das Frühstück abgewischt habe, um dann Geschirr und so weiter darauf zu platzieren, erzählte mir mein Schatz Bemerkenswertes aus der Zeitung, die sie gerade las. Dabei ist es eigentlich ganz und gar unerheblich, welche Meldung es war, aber zum besseren Verständnis erkläre ich das hier noch kurz, ohne jedoch dafür zu garantieren, dass die Zeitungsmeldung korrekt recherchiert ist, dass mein Schatz sie korrekt wiedergegeben hat oder dass ich sie in der kinderwuseligen Küche richtig verstanden habe.

Es gibt jetzt die Schulküchentomatensoße aus Zeiten der DDR in Dosen zu kaufen. Ich fragte mich, ob es in der DDR tatsächlich normal war, dass in allen Schulen der Nation, den Kindern identische Tomatensoße auf den Nudeln vorgesetzt wurde. Hat da kein Angehöriger der kochenden Zunft mal eine andere Tomatensoße serviert, so dass jetzt eine ganze Generation von in der DDR aufgewachsenen Menschen das Zeug aus (N)Ostalgie in Dosen nach Hause schleppt, um in Kindheitserinnerungen an schwarze Pädagogik zu schwelgen?

Ich habe leider kaum Freundschaften aus der „Zone“ (furchtbare Bezeichnung!) die mir nahe genug stehen, um sie einfach mal zu fragen, wie es wirklich war. In unserem Zusammenhang hier soll das jetzt auch bitte keine große Rolle spielen. Es geht hier also nicht um Kritik am Leben in der sozialistischen Hälfte unseres Landes, sondern um die komischen Bilder von den ostdeutschen Lebensumständen, die sich in dem Hohlkörper auf meinem Hals formierten.

Ich fand es, ohne eine Ahnung davon zu haben, ob es überhaupt stimmt, „ENTSETZLICH“.

Das Wort entsetzlich geht mir seit dem nicht mehr aus dem Kopf. Ich rolle es von Ohr zu Ohr, lasse es von der Schädeldecke abprallen und auf der Zunge zergehen.

„Ich entsetze mich darüber.“ Was heißt das denn? Ich habe wie gesagt nicht gesessen als mein Schatz mir berichtete. Kann ich mich ent-setzen wenn ich gar nicht saß? Bin ich also erst dann wirklich ent-setzt, wenn es mich glatt vom Sitz gehauen hat? Oder habe ich mich damit auseinanderge-setzt und beschlossen einen entfernteren Platz dazu einzunehmen und mich so zu ent-setzen? Nein das kann so nicht stimmen. Ich sitze dann ja doch wieder, nur in größerer Entfernung zur Dose.

Ich habe mich „darüber“ entsetzt. Ist die Dosensoße also der Satz der sich unten sammelt, damit ich mich drüber befinde, um es unter mir abzusetzen? (Bitte jetzt keine fäkalen Schlüsse ziehen. Ich beziehe mich hier auf das Fett, das sich von der Brühe absetzt oder den Bodensatz in der Kaffeekanne. Ich habe die Soße nie gekostet und finde sie deswegen auch nicht Sch***) Ich könnte aber natürlich auch entsetzt sein, weil sich die Idee einer landesweit genormten Schulspeisenkomponente so sehr von mir und meiner Weltvorstellung ab-setzt. Das ver-setzt mich dann in die passive Rolle, denn die Soße ist aktiv und geht, während ich als Satz ent-setzt zurück bleibe.

Auch möglich wäre es, dass ich der Tomatensoße, mit der ich mich hier auseinander-setze, einen Stoß ver-setzte und sie sich so taumelnd von mir entfernte. Ich würde so nicht mehr mit ihr zusammen sitzen und wäre also von ihr ent-setzt.

Im militärischen Jargon gibt es noch die Möglichkeit, dass eine Einheit, die Ihren Posten unter widrigen Umständen halten muss, also wenn etwa eine andernorts beheimatete Einheit gerne den gleichen Posten be-setzen möchte, ermattet und geschunden beim Vorge-setzten um Ent-satz bittet, was nichts anderes heißt, als das man ermüdete Truppen beim Militär ent-setzt. Vielleicht mit Nudeln und Tomatensoße. Für mein ent-setzliches Problem hilft mir das aber nicht weiter. Die Militärs dieser Welt haben noch nie wirklich bei Problemen helfen können, wenn es nicht gerade Militärs waren, die besagtes Problem überhaupt erst in die Welt entließen.

Was mache ich nun also mit meinem Ent-setzen? So langsam zer-setzt mir das Ganze den Denkapparat. Ich werde wohl meine Gedankenflut zu dem Thema ver-werfen

NEIN! Ich werde jetzt nicht auch noch -werfen! Ich werde mich einfach -setzen und irgend etwas ohne so schwierige Worte tun. Vielleicht einfach mal wieder eine alte Platte raus suchen und den Plattenspieler an-werfen. Oder ein paar Beruhigungstabletten ein-werfen und ins Bett gehen.

Anmeldung in der Grundschule

Ein komisches Erlebnis…

Eines meiner Kinder kommt nächstes Jahr in die Schule. Das an sich ist noch nichts besonders Bedenkenswertes, auch dass wir unsere Kinder nicht dem Wahnsinn der Regelschule aussetzen wollen, ist nichts besonderes. Doch an den Gedanken, die im Laufe des Tages nach diesem Ereignissen durch meinen Schädel waberten, möchte ich Euch teilhaben lassen.

Diese und die letzte Woche war also in Berlin für die Eltern der kommenden Schulanfänger vorgesehen. Wie in der Familie MonsterKlatsch üblich, haben wir also den vorletzt möglichen Termin genutzt und heute vormittags in der…, nennen wir sie hier mal Bernhard-Grzimek-Grundschule (denn wir wollen ja niemanden übel nachreden) vorgesprochen, um unser Kind dort abzumelden und auf der Freien Schule unseres Vertrauens anzumelden.

Der erste Eindruck von der Schule war schon anders, als ich es inzwischen gewohnt bin, denn die Freie Schule unseres Vertrauens ist schon die ganz andere Seite dessen, was in Berlin an Beschulungsformen rechtlich zulässig ist. An der Tür empfing uns erst einmal das Schild, das Eltern den Zugang verwehrt: „Halt! Ab hier gehe ich alleine.“ Im Innern waren dann die Wände mit den üblichen Kindermalereien behängt. Hier ein Klassensatz von Sonnenblumen auf blauem Grund, da ein Klassensatz von Tänzerscherenschnitten auf buntem Zickzackmuster in blau, lila und grün. Alles sauber, nirgends Schmierereien oder Papierschnipsel.

Im Büro wurden wir sehr freundlich von einer professionellen Bürokratin aufgefordert, die Formblätter „bitte vollständig“ auszufüllen. Mein Schatz wagte zu Fragen wofür denn unsere „im Notfall zu erreichen unter:“-Telefonnummern benötigt würden, wo wir doch gerade dafür Sorge trugen, dass unser Kind diese Bildungsstätte nie zu betreten hätte. Die Antwort war ein irritiertes „Bitte vollständig ausfüllen“ von Seiten der Bürokratin. Na gut: Die Schule wird ja wohl kaum ein paar unterbezahlte Callcenteragents darauf ansetzen diese Nummern zu nutzen, um uns am Telefon Blasen ans Ohr zu quatschen bis wir gebrauchte Schulbücher abonnieren. Wir haben also brav unsere Handynummern herausgerückt.

Als wir dann durch das Treppenhaus der Erlösung verheißenden Ausgangstür entgegen strebten, kam uns die Treppe herauf eine Klasse samt Aufsichtsperson entgegen, die wohl vom Sport kamen. Brav in Pärchen Hand in Hand und der Reihe nach. Keines der Kinder lachte oder gackerte mit seinem Partner über die Albernheiten, die der Alltag für Zweitklässler so mitbringt. Keins der Kinder schlenkerte mit dem Turnbeutel in der Gegend herum. Keines der Kinder ärgerte die beiden vorausgehenden Kinder oder zog die Mädchen am Zopf. Das höchste der Ausgelassenheit waren ganz hinten zwei oder drei Pärchen, die leise (!) miteinander flüsterten. Als die Kinder irgendwo hinter irgendeiner Klassenzimmertür verschwunden waren, lag das Gebäude wieder vollkommen ruhig und friedlich da.

In der Schule meiner Kinder geht es etwas anders zu. Da kann es immer mal sein, dass die Kinder im Flur mit einem der Lehrer kicken oder oder gerade zwei Jungs probieren welches ihrer selbst zurecht gesägten Holzschwerter die überlegene Waffe ist. Im Keller ist es oft sehr laut. Entweder wird das Klavier gemartert, oder jemand sitzt am Schlagzeug oder es dröhnt Musik aus den Boxen und die Discokugel dreht sich. Im Hof gibt es einen Buddelkasten, den man mittels Handpumpe fluten kann und Obstbäume, bei denen im Normalfall keiner etwas sagt, wenn mehr Kinder als Pflaumen daran hängen.

Ja, ich weiß, dass eine Freie Schule vielen sehr suspekt ist. Aber nach dem Besuch in der Bernhard-Grzimek-Grundschule kamen mir so meine Gedanken und Zweifel. Wir haben in Deutschland gerne viel und oft Generationen von Kindern gleich geschaltet und auf Linie gebracht. Ich selbst bin ein Kind einer dieser Generationen bzw. mit milderen Mitteln auch in der Regelschule zurechtgestutzt. Nein, ich will nichts unterstellen. Ich denke schon, dass die Pädagogen in besagter Grundschule bestimmt den Kindern zukommen lassen, was sie für gut und richtig halten. Aber kann das auch richtig sein? Kinder die malen müssen, was ein anderer entscheidet. Sonnenblume aufrecht, gelb, auf blauem Grund. Kein Kind hat sich augenscheinlich getraut eine Rose oder ein Gänseblümchen zu malen oder Gott bewahre einen Wolke an den blauen Himmel. Kann das normal oder geistig gesundheitsförderlich sein? Wie verhalten sich Schüler, nachdem sie von acht Uhr bis dreizehn Uhr sich nur alle Stunde für fünf Minuten verhalten können, wie es von der Natur für ein Menschenkind artgerecht wäre? Wie arbeitet das kreative Kinderhirn, wenn es aus Sorge um Repressalien wie Noten oder Schimpfe vor versammelter Klasse, also auch den Freunden, keine bunten Blümchen malen darf sondern nur oben erwähnte Sonnenblume.

Natürlich bringt unser staatliches Schulsystem nicht nur sabbernde Idioten hervor, die unter ihren seelisch brutalen Lehrern zerbrochen sind, aber wie viele Eltern haben auch nur ein einziges Mal versucht die zukünftige Schule Ihrer Kinder mit deren Augen zu sehen und unter dem Gesichtspunkt „in gewissem Rahmen artgerecht“ zu beurteilen? Was für Eltern finden Gedanken an ein im Gleichschritt marschierendes Kind erstrebenswert und was erwarten sie von ihrem Kind?

Ich weiß eigentlich überhaupt nicht, was ich hier sagen will, aber das musste mal raus. Ich glaube ich hätte sonst heute Nacht schlecht geträumt.